Eindrücke von der „Pulse of Europe“-Friedensdemo in München am 06.03.

Am vergangenen Sonntag hat die Organisation „Pulse of Europe“ (zu Deutsch: Puls/Herzschlag Europas) in vielen europäischen Städten zeitgleich zu Friedensdemonstrationen aufgerufen. Auch in Deutschland gingen ab 14 Uhr in einigen Städten tausende Menschen auf die Straße, unter anderem in Aachen, Köln, Stuttgart, Frankfurt und auch in München. In der bayerischen Landeshauptstadt hatte man eine stationäre Kundgebung auf dem Max-Joseph-Platz, vor dem Residenz- und Nationaltheater organsiert. Von meinen persönlichen Eindrücken dieser Demonstration für den Frieden in Europa möchte ich im folgenden Artikel kurz berichten.

07.03.22 –

Am vergangenen Sonntag hat die Organisation „Pulse of Europe“ (zu Deutsch: Puls/Herzschlag Europas) in vielen europäischen Städten zeitgleich zu Friedensdemonstrationen aufgerufen. Auch in Deutschland gingen ab 14 Uhr in einigen Städten tausende Menschen auf die Straße, unter anderem in Aachen, Köln, Stuttgart, Frankfurt und auch in München. In der bayerischen Landeshauptstadt hatte man eine stationäre Kundgebung auf dem Max-Joseph-Platz, vor dem Residenz- und Nationaltheater organsiert. Von meinen persönlichen Eindrücken dieser Demonstration für den Frieden in Europa möchte ich im folgenden Artikel kurz berichten.

Schon als ich um die letzte Straßenecke auf den Max-Joseph-Platz einbog, wehte mir eine riesige ukrainische Flagge entgegen, die auf dem Dach des Nationaltheaters in München thronte und stolz den gesamten Platz und die dort versammelten Menschen krönte.

Und auch für Musik war auf dem Platz bereits gesorgt. Ein Song über den Inhalt der Charta der Menschenrechte erklang von der Bühne auf dem Platz und gab so direkt den inhaltlichen Schwerpunkt der Versammlung Preis: Wir sind hier, um für ein friedliches, gerechtes und in Freiheit geeintes Europa zu demonstrieren, um der Ukraine unsere Solidarität zu zeigen und den Geflüchteten so gut wie möglich zu helfen. Insgesamt also den Wahnsinn Putins zu beenden – und dafür die Politik zu noch härteren Sanktionen gegen Putin und seine Oligarchen zu drängen.

Nach einer kurzen Begrüßung aller TeilnehmerInnen durch das Organisationsteam und den Verein „Pulse of Europe“ wurden diese oben aufgeführten Ziele und die Motivation der Organisation „Pulse of Europe“ noch mal erläutert, im Hintergrund war das Geräusch eines laut schlagenden (gemeinsamen, europäischen) Herzens zu hören. Danach wurde in einer Schweigeminute, die den ganzen Platz in Stille tauchte, an alle Opfer von Krieg und Flucht und besonders an die Menschen derzeit in der Ukraine gedacht.

Anschließend traten verschiedene RednerInnen auf die Bühne. Viele der Beiträge stammten von engagierten MünchnerInnen, die selber ukrainische oder belarussische Wurzeln haben und so die Situation im und um die angegriffene Ukraine und das ungleiche, ungerechte Verhältnis ihrer Heimatländer zu Putins Russland besser kennen. Sie appellierten an die Münchener, an die bayerische, die deutsche und die europäische Bevölkerung, ihren Willen zu Handeln und zu Helfen zu zeigen und Hilfsorganisationen für die Ukraine zu unterstützen. Auch ein Politiker aus dem Münchner Stadtrat (Volt) berichtete von seinen persönlichen Eindrücken von der Situation an der polnisch-ukrainischen Grenze und eine Abgeordnete des Europaparlaments (Union) lobte die Schnelligkeit und Einigkeit innerhalb der EU, der Ukraine bestmöglich zu helfen.

Gemeinsam wurde gegen Ende der Versammlung schließlich noch die Europahymne („Freude schöner Götterfunken…“ ) angestimmt, die aufgrund von einigen Textunsicherheiten allerdings eher zaghaft von den Teilnehmenden mitgesungen wurde. Umso beeindruckender war es dann, als einige ukrainische Teilnehmende spontan die ukrainische Nationalhymne zu singen begannen. Denn obwohl sicher viele der deutschen TeilnehmerInnen die Hymne nur selten/noch nie gehört hatten und daher auch nicht mitsingen konnten, erklang die Hymne klar und laut, denn die wenigen Ukrainerinnen und Ukrainer auf dem Platz sangen deutlich, textsicher und voller Gefühl von ihrem Heimatland. Und obwohl auch ich kein Wort ukrainisch verstanden habe, wirkte die Atmosphäre auf dem Platz unglaublich geeint, verbunden im Geiste und zumindest für mich sehr motivierend. Ich fühlte auf einmal eine tiefe Demut, denn genau so, wie ich alleine die UkrainerInnen auf dem Platz nicht beim Singen ihrer Nationalhymne unterstützen konnte, so kann ich alleine auch nichts dafür tun, den grausamen Krieg in der Ukraine zu beenden. Erst gemeinsam und vereint, wenn Menschen mutig vorangehen (wie hier die wenigen singenden UkrainerInnen), haben wir die Möglichkeit entschieden zu handeln und Putin unter Druck zu setzen. Diese Botschaft der Geschlossenheit und des tiefen Respekts für den Mut und die schwierige Lage der Menschen in der Ukraine hat mich schwer beeindruckt.

 Während der ganzen Kundgebung tauchten die vielen ukrainischen Flaggen vermischt mit den Fahnen der Europäischen Union den Max-Josephsplatz in ein Meer aus blau und gelb. (Wie ich auf der Demonstration gelernt habe, steht das Blau für den Himmel über der Ukraine und das Gelb für die satten ukrainischen Felder.) Diese farblichen Gemeinsamkeiten der beiden Flaggen wurde auch in den Redebeiträgen immer wieder aufgegriffen und so auf den Wunsch nach einem gemeinsamen und geeinten Europa verwiesen. Die Nähe der Ukraine zum Rest Europas und die Hoffnung der UkrainerInnen auf Unterstützung aus der EU wurden deutlich gemacht. Immer wieder wurden auch Rufe zum Schließen des Ukrainischen Luftraums („Close the Sky!“) laut.

Zum Abschluss der Demonstration wurde dann noch der Song „Give Peace a Chance“ angestimmt, den der ganze Platz gemeinsam mitsang.

 

 

Weiterführende Links:

Puls of Europe: ukraine.pulseofeurope.eu

Tagesschau vom 06.03.2022: www.youtube.com/watch (ab 7:50 min)

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