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16.03.24 –
Wie jedes Jahr hat die Gemeinde Forstern auch im Frühjahr 2024 wieder eine Aktion gestartet, bei der auf dem Gemeindegebiet achtlos weggeworfener Müll aufgeräumt und eingesammelt wurde.
Um 9:00 Uhr trafen sich alle Interessierten, darunter auch viele Kinder, im Sitzungssaal des Rathauses in Forstern. Nach einer kurzen Ansprache des Bürgermeisters Rainer Streu und der Zuweisung der abzugehenden Gebiete, wurden alle mit Müllsäcken und Handschuhen ausgestattet, sodass wir schon um kurz nach 9 gemeinsam vom Rathaus aus starten konnten – bei strahlendem Sonnenschein.
Nach guten zwei Stunden, in denen das Wetter leider etwas umgeschlagen und uns mit leichtem Regen überrascht hatte, trafen sich alle fleißigen MüllsammlerInnen beim Hirschbachwirt für ein gemeinsames Frühstück, zu dem der Bürgermeister eingeladen hatte. Bei Weißwurst, Brez´n und Debrezinern ließen wir ab 11 die gemeinsame Aktion ausklingen. Offizielles Ende war dann gegen 12 Uhr nach einem gemeinsamen Gruppenfoto mit allen Beteiligten.
Besonders die Mitarbeitenden des Bauhofs in Forstern und die Freiwillige Feuerwehr hat mit ihren Fahrzeugen die MüllsammlerInnen wieder tatkräftig in der ganzen Gemeinde unterstützt und auch nach 11 Uhr noch die gefüllten Müllsäcke im Gemeindegebiet eingesammelt.
Wie auch die letzten Jahre war(en) das zahlenmäßig größte Problem eigentlich sehr viele kleine, vermeintlich harmlose Funde: Zigarettenstummel.
Vor allem entlang der Hauptstraßen nach Forstern fanden sich wieder unzählige (wahrscheinlich einfach aus dem Autofenster geworfene) Zigarettenkippen. Nicht nur für die Freiwilligen ist es jedes Jahr eine sehr mühsame Arbeit, die einzelnen kleinen Zigarettenstummel einzeln händisch aufzusammeln – nein: die Kippen sind auch ein großes Problem für die Umwelt. Eine einzige Zigarettenkippe verseucht mit den in ihr enthaltenen Giftstoffen bis zu 60 Liter sauberes Wasser! (Naturschutzbund Österreich / https://naturschutzbund.at/umweltthemen/articles/kleine-ursache-grosse-wirkung-zigarettenstummel-in-der-umwelt.html) Die oft aus Kunststoff (Celluloseacetat) hergestellten Zigarettenfilter werden außerdem nicht vollständig abgebaut, sondern zerfallen über die Jahre zu Mikroplastik. Die Zigaretten selber enthalten mehrere tausend verschiedene Giftstoffe, die auch als achtlos entsorgte Zigarettenstummel noch langfristig die Umwelt belasten und Tiere, wie Pflanzen schädigen.
Neben den vielen Zigarettenstummeln und Packungen haben die freiwilligen HelferInnen auch viele Glasflaschen und Plastikfolienreste gefunden und weggeräumt. Vor allem auf den teils frisch umgepflügten Feldern der Gemeinde schauten immer wieder Folienreste aus der Erde. Diese Folien waren teilweise ganz neu, teilweise steckten sie aber auch tief in der Erde und zerfielen beim Aufheben bereits. Die Vorstellung, dass die Folien langsam auf den Äckern vor sich hinrotten, auf denen unsere Lebensmittel angebaut werden ist bedenklich und unschön. Denn auch die Plastikfolien zerfallen langsam zu Mikroplastik – das einerseits die Böden belastet, zum Teil aber auch direkt in unsere Nahrungsmittelkette gelangen kann. (Fraunhofer-Gesellschaft / https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2021/oktober-2021/mikroplastik-auf-dem-acker-vermeiden.html). Im Sinne aller BürgerInnen der Gemeinde Forstern und auch den LandwirtInnen zu Liebe, sollte daher unbedingt darauf geachtet werden, dass eben kein Plastikmüll auf den Feldern liegen bleibt und sich in immer kleinere, schwer aufzusammelnde Fetzen zersetzt. Nicht nur am Aktionstag RamaDama sollten wir als BürgerInnen der Gemeinde also ein Auge auf unsere Umwelt haben und mit gutem Gewissen herumliegenden Unrat wegräumen. Auch bei jedem alltäglichen Spaziergang tun wir der Umwelt und unseren Mitmenschen einen großen Gefallen, wenn wir den Müll vor unserer Nase direkt mitnehmen und ordentlich entsorgen.
Persönlich sehr gefreut habe ich mich bei der Sammelaktion über den Kommentar eines älteren Passanten, der morgens mit seinem Schäferhund einen Spaziergang machte. Als er uns beim Aufsammeln des Mülls bemerkte und sich nach dem Hintergrund der Aktion erkundigte, zeigte er sich sehr erfreut und dankbar über unsere Anstrengungen. Ein großes Dankschön „von der Umwelt“ für dieses Engagement auch der Jugend, sprach er uns aus. Dieses Lob und die Anerkennung motivierten zusätzlich, auch beim späteren Regen noch weiter zu machen.
Insgesamt gab es dieses Jahr eine Reihe sehr erfreulicher Nachrichten im Zuge der RamaDama-Aktion:
Einerseits waren - so Bürgermeister Rainer Streu - bisher noch nie so viele freiwillige HelferInnen aus der Gemeinde beim RamaDama dabei, wie dieses Jahr. Über 80 Engagierte hatten am Vormittag mitgeholfen, Müll in der ganzen Gemeinde aufzusammeln. Kurzzeitig stand sogar die Angst im Raum, die im Anschluss spendierten Weißwürscht könnten ausgehen ; )
Dieser große Andrang ist natürlich sehr erfreulich und hat auch uns GRÜNE in Forstern sehr motiviert. Unser GRÜNER Ortsverband war selber dieses Jahr gut vertreten und teils mit Familie und / oder Hund bei der Aufräumaktion dabei. Uns ist es wichtig, ganz eindeutig ein Zeichen für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Gemeinde zu setzten und aktiv etwas gegen die alltägliche Verschmutzung unserer Umwelt, direkt vor der Haustüre, zu tun. Besonders gefreut hat uns daher auch die große Zahl an Kindern, die an der Aktion beteiligt war. Ihr gemeinsamer Einsatz für die Gemeinde prägt nicht nur das Umweltbewusstsein der kommenden Generation mit, sondern vermittelt ihnen auch, dass Gemeinschaft nur dann funktioniert, wenn alle oder zumindest viele zusammen helfen, um ein Ziel zu erreichen.
Außerdem wurde - laut Herrn Streu - dieses Jahr bereits etwas weniger Müll von uns HelferInnen gesammelt. Was auf den ersten Blick den Anschein erwecken könnte, wir wären nicht so fleißig gewesen, wie die letzten Jahre, lässt sich – besonders aufgrund der sogar gestiegenen TeilnehmerInnenzahl – wohl in erster Linie damit begründen, dass einfach auch weniger Unrat achtlos weggeworfen wurde – das vermutete zumindest der Bürgermeister. Diese Entwicklung sei erfreulich und bestätige, dass die Strategie der Gemeinde, mehr öffentliche Mülleimer aufzustellen, Wirkung zeige. Es seien daher bereits weitere Mülleimer bestellt, die dann ebenfalls in der Gemeinde verteilt werden sollen – vielleicht bekommt bei dieser Aktion auch Karlsdorf endlich einen Mülleimer, zum Beispiel an der Bushaltestelle am Ortsausgang Richtung Forstern!